Impfen ist der entscheidende Weg aus der Pandemie. Davon ist die Lebenshilfe Bayern überzeugt. „Dennoch begrüßen wir im Moment das vorläufige Aussetzen der einrichtungsbezogenen Impfpflicht in Bayern“, erklärt Landesvorsitzende Barbara Stamm.
Bei der einrichtungsbezogenen Impfpflicht seien noch viel zu viele Fragen ungeklärt, die dringend von der Bundesregierung beantwortet werden müssen, erläutert Stamm weiter. Das schafft große Unruhe in den Lebenshilfe-Einrichtungen vor Ort und verunsichere die Mitarbeitenden ebenso wie die Leitungsebene enorm. In der Praxis kommt es derzeit zu nahezu absurden Situationen beispielsweise in Förderzentren, in denen Schülerinnen und Schüler mit geistiger und mehrfach Behinderung beschult und betreut werden. Hier ist nicht zu erklären, dass ein Teil der Beschäftigten einer Impfpflicht unterliegt (Tagesstätten-Betreuung, medizinische Therapeuten oder Schulbegleitungen), die Lehrkräfte hingegen, die am Vormittag am selben Kind arbeiten, nicht.
Vulnerable Gruppen schützen
„Wir versuchen aktuell alles, um die Menschen, die sich bei der Lebenshilfe tagtäglich mit aller Kraft für Menschen mit Behinderungen engagieren, davon zu überzeugen, wie wichtig Impfungen für sie und eben diese Menschen sind“, betont Stamm. Deswegen muss wie schon von Beginn an von der Lebenshilfe gefordert, auf eine einrichtungsbezogene auch rasch eine allgemeine Impfpflicht folgen. „Und Einrichtungen der Behindertenhilfe und deren Personal müssen in der Priorisierung ganz vorne mit dabei sein, um die vulnerable Gruppe der Menschen mit Behinderungen bestmöglich zu schützen“.