Die Geschäftsführerin der Lebenshilfe Lindenberg fordert die Abschaffung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht. Die Versorgungssicherheit sei durch die neuen Vorschriften massiv gefährdet, die Abwanderung des Personals bereits traurige Realität.
Die Kreisvereinigung der Lebenshilfe Lindau schlägt Alarm. Esther Hofmann, Geschäftsführerin, hat bei der Mitgliederversammlung eine Abschaffung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht gefordert. Ansonsten sei die Versorgungssicherheit der Menschen mit Behinderungen massiv gefährdet. Das berichtet die Westallgäuer Zeitung.
Die Lebenshilfe Lindau kümmert sich um 600 Menschen mit Behinderung in ihren Schulen, Werkstätten, Wohnheimen und anderen Diensten. Betreut werden diese von 270 Personalmitarbeitern, um welche die Lebenshilfe froh ist. Denn, so machte Esther Hofmann deutlich, „wir haben grundsätzlich immer größere Probleme neue Fachkräfte zu rekrutieren“. Ein Grund sei die Impfpflicht für Pflegepersonal.
Esther HofmannDie Abwanderung unserer Fachkräfte nach Vorarlberg oder in Arbeitsfelder ohne Impfpflicht ist bereits traurige Realität.
Lebenshilfe Lindau
So habe die Lebenshilfe regelmäßig Bewerber, die nicht geimpft seien und auch nicht bereit seien, dies nachzuholen. Seit Mitte März dieses Jahres dürfe sie keine Ungeimpften mehr einstellen. Dies wiederum wirke sich negativ auf das Personal aus: „Die Abwanderung unserer Fachkräfte nach Vorarlberg oder in Arbeitsfelder ohne Impfpflicht ist bereits traurige Realität“, so Hofmann. Sie forderte die Abschaffung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht. „Ansonsten ist die Versorgungssicherheit der Menschen mit Behinderungen massiv gefährdet.“ Zudem hätten in den Einrichtungen seit Februar bereits Gebirgsjäger ausgeholfen, nachdem die Lebenshilfe ein Amtshilfegesuch bei der Bundeswehr gestellt hatte. Wegen des russisch-ukrainischen Krieges seien diese jedoch wieder abgezogen worden.